Kurze
Chronologie von Schnelsen
Der Ortsname Senelse wird erstmalig im Jahre
1347 erwähnt, dabei handelt es sich um die Amtseinkünfte
der Eppendorfer Kirche von Pastor Nikolaus von Bremen.
Diese Urkunde ist nicht erhalten geblieben, nur eine Abschrift dieser
Urkunde, vermutlich angefertigt in den Jahren zwischen 1581-86,
ist vorhanden.
Unterschiedliche Schreibweisen des Ortsnamen treten auf:
1388 Snelze, 1396 Snelsynk, 1397 Sneltze, 1399 Snelsingh, 1464-65
Snelsen, 1586 erstmalig die heutige Schreibweise Schnelsen, 1588
Snelsen, 1632 Schnelsing, danach nur noch Schnelsen.
Schnelsen gehörte bis 1640 zur Grafschaft Pinneberg.
Nachdem der letzte Schauenburger Graf Otto V der Pinneberger Linie
verstirbt wird die Grafschaft in Herrschaft Pinneberger umbenannt
und in 4 Vogteien aufgeteilt. Die Haus- und Waldvogtei, die Verwaltung
Ottensen, die Verwaltung Hatzburg und die Amtsvogtei Uetersen.
Fortan gehört Schnelsen zur Waldvogtei der Herrschaft Pinneberg
und zum königlich- dänischen Gebiet.
Kurz nach dem 30 jährigen Krieg sind in Schnelsen
14 Höfe vorhanden, ein Hof geht in dieser Zeit Konkurs
und wird unter den verbliebenen Höfen aufgeteilt.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert, entstehen
weitere kleine Bauernstellen, sodass bei der großen
Landreform im Jahre 1789 in Schnelsen 36 Bauernhöfe existieren.
Es bestehen nur kleinere Bauernstellen in Schnelsen, außer
einer Vollhufe die genannt wird.
Größere landwirtschaftliche Erträge können
zu damaliger Zeit von den Bauern auf ihrem Boden nicht erwirtschaftet
werden. Rundherum ist Schnelsen zu dieser Zeit von Feucht-
und Moorgebieten eingegrenzt. Im Osten das Vieloh- und Ohemoor,
im Norden auf Bönningstedter Gebiet das Goosmoor und Düwelsmoor
( Teufelsmoor ), im Westen das Ellerbeker- und Schnelsener Moor
und im Süden begrenzt durch ein Erlengehölz und Feuchtgebiet
zum Nachbarn Eidelstedt.
1803 wird die erste Volkszählung in Schnelsen durchgeführt,
der Ort zählt 314 Einwohner.
Verbindungswege vor 1840 zu den Nachbardörfern
gibt es nur nach Niendorf und über die heutige Heidlohstraße
nach Krupunder ( Halstenbek ). Ein Weg durch Burgwedel ( Borgwedel,
Schweinefurt ) über die Mühlenaubrücke führt
nach Bönningstedt und ist gleichzeitig der Weg nach Garstedt
für die Schnelsener.
Erst mit den „Kunststraßen“
von Kiel nach Altona (angelegt durch den Dänischen König
Friedrich VI ), Baubeginn 1830, eröffnet am 1. Januar 1832
und die Kunststraße von Lübeck nach Schnelsen ( angelegt
durch den Dänischen König Christian VIII ), Baubeginn
1836, Fertigstellung am 1. Dez. 1841, bekommt Schnelsen eine bessere
Anbindung zu den Nachbardörfern und zu den entfernten Städten
in Schleswig Holstein.
Offiziell hört die Dänenvorherrschaft mit
dem Wiener Frieden im Jahre 1864 auf, der letzte Däne verlässt
bereits im Dezember 1863 unseren Ort.
Im Preußischen Krieg 1866, mit dem Prager
Frieden, tritt Österreich seine 1864 erworbenen Rechte an den
König von Preußen ab und somit wird Schnelsen von 1867
bis 1937 preußisches Gebiet.
Kirchen- Zugehörigkeit bis 1770 zur St. Johannis Kirche
in Eppendorf, ab 1770 zur Niendorfer Kirche.
Den Kirchgang, zur St. Johannis Kirche in Eppendorfer,
müssen die Schnelsener über den morastigen Verbindungsweg
nach Niendorf zurücklegen. Die daraus folgenden dreckigen Holzpantoffeln,
Schuhe und Füße, verursacht durch den schlechten Weg,
bringen der Schnelsener Bevölkerung den Spitznamen
„Swatthacken“ ein.
Die Schnelsener Schule besteht seit 1749 in der heutigen
Frohmestraße, sie ist für viele Bürger
der Mittelpunkt von Schnelsen.
Beginn der Parzellierung der Bauernhöfe Mitte des
19. Jahrhunderts.
Mit dieser Zeit tritt langsam auch in Schnelsen eine Wandlung ein.
Die ersten Bauern treten Ländereien an die neuen Bauern ab,
welche einen Beruf ausüben und nebenberuflich für den
Eigengebrauch ein wenig Landwirtschaft und Viehwirtschaft betreiben.
Die größten Bauern in Schnelsen parzellieren ihre Höfe
in der Zeit um die Jahrhundertwende bis zum 1. Weltkrieg.
Zeitgleich entwickelte sich die kleinste, erst 1821 als
Zubauerstelle ausgewiesene Landwirtschaft, die heute als
das „Gut Wendlohe“ in Schnelsen bekannt ist. Das Gut
hat bis 1965 eine Größe von über 400 Hektar Land
und war somit der größte Hof den es in Schnelsen jemals
gegeben hat.
Am 8. September 1884 fährt die erste Altona-Kaltenkirchener
Eisenbahn durch unseren Ort.
Die Bewohner der Städte Altona und Hamburg entdecken die Orte
Eidelstedt, Niendorf und Schnelsen am Wochenende als Erholungsorte.
„Lustfahrten“ = Vergnügungs- und Erholungsfahrten
am Wochenende werden nach Schnelsen unternommen.
Namhafte Gastwirtschaften entstehen zwischen 1886
bis 1913 in Schnelsen,
„Landhaus Glismann“, Schnelsener Hof, Glissmanns- Gasthof,
Gasthof „Unter den Linden“, das Waldschloß, Gasthof
„Zur Ohe“ und Münsters-Gasthof.
Sämtliche Straßen von Schnelsen bekommen 1906
einen Namen zugewiesen.
Am 11. Januar 1913 brennt das erste Gaslicht in Schnelsen.
Das fertiggestellte Gas-Rohrleitungssystem wird über Eidelstedter
Gebiet von der Gemeinde Stellingen-Langenfelde mit Gas versorgt.
Die ersten Gaslampen brennt im Gasthaus Münster.
Immer mehr Städter ziehen in unseren Ort und werden
hier ansässig. Niendorf ist zu dieser Zeit noch ein
großes ansehnliches Bauerndorf, dagegen wandelt sich das „arme“
Bauerndorf Schnelsen zu einem Vorort zum Einkaufen mit den ersten
Einzelhandelsgeschäften.
In diese Zeit fällt auch die Verlängerung der
Straßenbahn von Niendorf nach Schnelsen.
Die erste offizielle Fahrt von Schnelsen über Niendorf nach
Wandsbek wird am 7. Dez. 1912 feierlich aufgenommen.
Im Mai 1924 wird mit der Errichtung eines elektrischen
Ortsleitungsnetzes begonnen, sodass zum Jahresende bereits
eine Länge von ca. 20 km fertiggestellt ist.
Die Dorfgemeinden Lokstedt, Niendorf und Schnelsen schließen
sich am 08. Juli 1927 zur Großgemeinde Lokstedt zusammen,
die letzte Sitzung der Gemeindevertretung von Schnelsen findet am
1. Juli 1927 im Gemeindeamt statt.
Mit dem Groß-Hamburg Gesetz vom 1. April 1937
kommt der Anschluss an die Hansestadt Hamburg und die Trennung vom
Kreis Pinneberg, so lange hatte Schnelsen zur Vogtei bzw. Kreis-
Verwaltung Pinneberg gehört.
Die alkoholfreie Gaststätte, das jetzige Hotel „Zum
Zeppelin“, stellte nach dem Niedergang der genannten
Gasthöfe ( 2. Weltkrieg ) den Vereinen Räumlichkeiten
zur Verfügung und rückt somit in den gesellschaftlichen
Mittelpunkt von Schnelsen.
Der Weltkonzern Otto-Versand gründete 1949 in Schnelsen
sein Versandhaus- Unternehmen.
Die „Adventskirche“ ist die erste Kirche von
Schnelsen, die Einweihung findet am 18. Dezember 1949 statt.
Das Albertinen Krankenhaus wird am 1. Oktober 1964 mit
210 Betten in Betrieb genommen.
Der Bau der Autobahn A7 von 1965-1968 ( Eröffnung
am 02. Nov. 1967 bis Schnelsen-Nord ) verändert den
dörflichen Charakter von Schnelsen. Auch wenn heute immer noch
gesagt wird „wir fahren ins Dorf einkaufen“ so hat sich
das Leben in Schnelsen verändert. Bis ca. 1965 machten die
Mitarbeiter und Geschäftsinhaber von 13 Uhr bis 15 Uhr Mittagspause.
Kam in dieser Zeit eine Straßenbahn der Linie 2 Ecke Frohmestraße
und Wählingsallee von Hamburg angefahren, so hörte man
beim Bornkasthof die quietschenden Räder der Straßenbahn
und eine „handvoll“ Menschen strebten die Frohmestraße
herunter in Richtung Burgwedel. Danach verfiel Schnelsen wieder
in seine Mittagsruhe.
Der alte Dorfteich, der lange Zeit auch als Spritzenteich
Ecke Oldesloer Str. Ecke Straße Am Dorfteich gedient
hatte, wird 1965 zur Errichtung des Schleswiger Damms zugeschüttet.
Das Mode- Centrum, nur für den Großhandel wird
am 01. September 1974 eröffnet.
Die nahe gelegene Messehalle Schnelsen wird im März
1984 eröffnet.
Die beliebteste Einkaufstraße in Schnelsen ist die
Frohmestraße.
Im März 1977 bildet sich hier eine „Interessengemeinschaft
der Einzelhandelsgeschäfte von Schnelsen das „Herz von
Schnelsen“
Das Schnelsener Straßenfest findet alljährlich im September
statt.
Am 30. September 1978 wird die „geliebte“ Straßenbahnlinie
2 für immer eingestellt, mit ihr wird die letzte Straßenbahn
von Hamburg verabschiedet.
Auf dem alten Gelände der Straßenbahnkehre
wird seit 1982 zweimal wöchentlich ein Wochenmarkt abgehalten.
Außerdem entsteht auf dem genannten Gelände 1990 das
Freizeitzentrum für Schnelsen.
Das Unternehmen IKEA eröffnet am 29. Juni 1989 seine
Tore in Schnelsen.
Die letzten Bauernhöfe in Schnelsen-Burgwedel werden
1990-91 abgerissen und es entsteht von 1991 bis 1995 das
neue Wohnquartier Burgwedel.
Der neue Sportplatz von Germania Schnelsen wird am 8./9.
Okt. 1994 am Königskinderweg eingeweiht.
Die seit 1884, mit der Personen-Beförderung, beauftragte
AKN-Eisenbahngesellschaft vollendet den zweigleisigen Streckenabschnitts-Ausbau
in Schnelsen-Burgwedel im Oktober 2012.
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